Gruppenstundenersatz: Futterglocke selber basteln

Hintergrund:                                                                                                             
Wenn du die Vögel im Winter fütterst, gibt es immer gute Gelegenheiten zur Naturbeobachtung. Die Fütterung sollte jedoch artgerecht sein, damit die Vögel gesund bleiben und den Winter gut überstehen.

Ob man Vögel im Winter füttern soll oder nicht – darüber gibt es unterschiedliche Meinungen. Manche Menschen sagen, dass es den Vögeln besser geht, wenn sie nicht gefüttert werden, weil dann nur die gesunden und starken Vögel den Winter überleben und im Frühjahr auch gesunden und starken Nachwuchs bekommen.

Außerdem sagen sie, dass nur die häufigen Vogelarten zum Futterhaus kommen. Seltene Vogelarten würden dadurch nicht unterstützt.
Aber: Es gibt in Deutschland zu viele Gegenden, in denen es auch für gesunde Vögel im Winter schwierig ist, genug Futter zu finden. Zum Beispiel weil zu wenig Hecken und Sträucher da sind, die im Winter noch Frucht tragen. Oder weil viele Gärten so aufgeräumt sind, dass darin nichts Fressbares wächst. Deshalb wird es auch für unsere häufigen Vogelarten immer schwieriger, den Winter gut zu überstehen.
Deshalb darfst du die Vögel in der kalten Jahreszeit ruhig unterstützen. Und ganz davon abgesehen: Eine Futterstation ist einfach ein toller Beobachtungsplatz!

So fütterst du artgerecht: 
1. Halte den Futterplatz sauber. Wenn ihr zu Hause ein Futterhaus habt, dann reinige es gründlich, bevor du frisches Futter einfüllst. So verhinderst du, dass die Vögel krank werden.
2. Lege oder hänge das Futter an einen trockenen Platz. Wenn du Futterknödel aufhängen willst, achte darauf, dass du sie regelmäßig auswechselst. Denn wenn das Futter feucht wird, kann es schimmeln. Und schimmeliges Essen würdest du ja auch nicht anrühren.
3. Füttere regelmäßig. Wenn du einmal angefangen hast zu füttern, fliegen die Vögel deine Futterstelle gezielt an. Wenn sie dann nichts vorfinden, müssen sie weiter auf Futtersuche gehen. Das kostet bei kaltem Wetter unnötig viel Energie.
4. Achte auf die Zusammenstellung des Futters. Jeder Vogel hat seine Vorlieben. Amseln mögen Früchte, Stieglitze lieben Sonnenblumenkerne und Meisen fressen gerne gehackte Nüsse. Deshalb sollte dein Futter möglichst abwechslungsreich sein. Aber Vorsicht: Körner und Nüsse dürfen nicht gewürzt sein.

Anleitung für den Bau einer Futterglocke für Singvögel: 
Das brauchst du: Zwei kleine Blumentöpfe aus Ton, 300 g Pflanzenfett, 400 g Körner und Nüsse, Kokosstrick (aus dem Baumarkt), 2 EL Pflanzenöl, einen Kochtopf, einen Löffel, eine Schere.
Das machst du: Schneide zwei 75 cm lange Stücke vom Kokosstrick ab und fädle sie durch die kleinen Löcher am Boden der Tontöpfe. Stelle den Herd auf kleine Flamme und erhitze langsam das Pflanzenfett. Wenn es geschmolzen ist, ziehe den Topf von der Platte und gib die Körner und das Öl in das Fett. Rühre alles gut um und lasse es etwas abkühlen. Wenn die Mischung zu einer zähen Masse geworden ist, fülle sie in die Tontöpfe. Halte dabei den Kokosstrick in der Mitte. Daran können sich die Vögel später beim Fressen festhalten.
Wenn die Masse hart geworden ist, hänge die beiden Töpfe kopfüber an einen schattigen, windstillen Platz – am besten so, dass du sie vom Fenster aus beobachten kannst. Viel Spaß!
Hänge die fertige Futterglocke an einem Platz auf, den du vom Fenster aus beobachten kannst.

Schicke uns gerne ein Bild Deiner Futter-Glocke zu! Dann können wir deine Futterglocke auf unserer Website zeigen 🙂 

Quelle: Naturdetektive – Bundesamt für Naturschutz
Foto: Sixta Görtz

Quelle: Naturdetektive – Bundesamt für Naturschutz